27.07.2021

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27.07.2021

Kärntner des Tages Hans Edmund Eckel hilft, die Stimme zu erhalten

Hans Edmund Eckel, HNO-Spezialist, erhielt größte europäische Auszeichnung für Kehlkopfheilkunde.

 

 

Von Elke Fertschey | 06.00 Uhr, 24. Juli 2021

 

Er kann mit einer guten und einer schlechten Nachricht aufwarten: Es gibt leider immer mehr Tumore im HNO-Bereich, aber auch tolle Operationsmethoden, die die Lebensqualität stark verbessern können. Vor allem in der Kehlkopfchirurgie, auf die Hans Edmund Eckel (64), seit über 15 Jahren Primarius der HNO-Abteilung am Klinikum Klagenfurt, spezialisiert ist. So kann er Kehlkopf-Tumore so operieren, dass Kehlkopf und Stimme erhalten bleiben und die beschwerliche Halsatmung vermieden wird. 500 Krebspatienten hat der Experte in Klagenfurt schon operiert.

Nicht nur für die erfolgreiche Anwendung der Methode, sondern auch für die publizistische Dokumentation der Ergebnisse der Methode und die empirische Analyse, wann man operieren und wann man den Krebs mit einer Strahlen- und Chemotherapie behandeln soll, wurde Eckel von der Europäischen Laryngologischen Gesellschaft der Oskar-Kleinsasser-Preis verliehen. Er ist die höchste europäische Auszeichnung auf dem Gebiet  der Kehlkopfheilkunde, benannt nach dem Erfinder der endolaryngealen Operation von innen, bei der ein Metallrohr durch den Mund bis zum Kehlkopf geführt wird und der Arzt mithilfe eines großen Mikroskops operiert.

„Kleinsasser, ein Oberösterreicher, der eine Kärntnerin geheiratet hat und in Millstatt begraben ist,  hat die Methode in einer Klinik in Köln, von wo ich herkomme, entwickelt. Ich habe sie nach Klagenfurt mitgebracht und zum Schwerpunkt ausgebaut“, erzählt der zweifache Familienvater, der den Umzug nach Kärnten als beste Entscheidung seines Lebens betrachtet.

„Wir leben hier glücklich, es ist sehr schön hier und es gibt beruflich gute Möglichkeiten“, lobt er auch das „erstklassige“ Klinikum, dessen HNO-Abteilung keine „kleine Provinzabteilung“, sondern dank kompetentem Team, das zum Preis beigetragen habe, eine weithin anerkannte Adresse sei. „Sogar aus Hamburg kommen Patienten zu uns“. Die 20-köpfige Kollegenschaft habe er mit dem Preisgeld zu einem Gartenfest eingeladen. „Es geht nicht darum, dass ein Genie etwas alleine tut, sondern dass eine ganze Mannschaft gut kooperiert“, betont der in seiner Freizeit europäische Geschichte lesende Arzt aus Berufung, der mit seinem Fachgebiet seit über 30 Jahren so viel Freude hat, dass er über das Pensionsalter hinaus arbeiten will

 

„Wenn jemand länger als zwei Wochen heiser ist, sollte er unbedingt den HNO-Arzt aufsuchen“, betont der von Covid-19-Genesene, der dazu aufruft, sich gegen den Coronavirus impfen zu lassen. „Nicht vor der Impfung soll man Angst haben, sondern vor der Krankheit“, meint der Musikfan, der am liebsten Soul hört. Der Appell, weniger zu rauchen, werde wohl ungehört verhallen, mutmaßt er. Und doch sei die Vermeidung der Krankheit die beste Methode der Behandlung.

<figcaption class="push-half--top picture__text">"Der Arzt muss isch in den Patienten hineinversetzen": Primarius Hans Edmund Eckel mit dem Oskar-Kleinsasser-Preis © KLZ/Markus T</figcaption>